Montag

Vielen, vielen lieben Dank für alle Geburtstagsgrüße aus Deutschland!! Ich habe mich riesig über jeden einzelnen gefreut! Ich danke auch allen Menschen, mit denen ich meinen Geburtstag hier feiern durfte. Die Mädels aus meinem Haus haben mir den Tag wirklich versüßt und ich habe ihn mit Freude genossen! Die Mädels haben mir am Morgen ein Frühstück vorbereitet, da wir nicht arbeiten mussten, denn der Weg in der rural area war zu schlammig. Es zwei Tage vorher nur durchgeregnet hat und es in der rural area keine festen Straßen gibt. Am Nachmittag sind wir aber zur Site raus gefahren, denn die Wege waren wieder einigermaßen befahrbar. Als die Kinder auf der Site erfahren haben, dass ich Geburtstag habe, haben die Primary School Kinder Bilder für mich gemalt, mit Knete Happy Birthday auf dem Boden geschrieben und mir ein Lied gesungen. Es war wunderbar! Als wir fahren wollten, habe ich noch ein Ständchen von den anderen Kindern gesungen bekommen. Die Aktionen von den Kindern war eines der größten Geschenke für mich! Für den Abend habe ich noch ein paar Leute eingeladen, die ich während meines kurzen Aufenthaltes kennen gelernt habe und mich gut verstehe. Die Mädels haben ein super leckeres Abendessen für mich gekocht und Rebecca hat einen Abend zuvor einen Maulwurfkuchen für mich gebacken. Nach dem Abendessen haben wir ein paar Spiele gespielt. Dieser Tag war wirklich wunderbar!
Ich kann gar nicht oft genug Danke sagen! 🙂

 

Dienstag

Dieser Dienstag lief ganz normal ab und es ist nichts besonderes passiert.

 

Mittwoch

Wie ich schon erklärt habe, gibt Gavin jedem Volunteer Fahrstunden bevor er/sie alleine mit den Autos fahren darf. An diesem Mittwoch hatte ich meine letzte Fahrstunde. Gemeinsam sind wir raus zur Site gefahren, damit ich unter Aufsicht auf der dirt road (das sind die nicht befestigten Straßen) fahren kann. Die Hin- und Rückfahrt haben einwandfrei funktioniert und nun darf ich alleine mit den Autos fahren. Da unsere halbe Arbeit aus Auto fahren besteht, sind die Mädels ganz froh, dass sie jetzt einen neuen Fahrer haben, der noch motiviert ist.

 

Donnerstag

Auch diese Woche haben wir eine Sozialarbeiterin verabschiedet, da sie schwanger ist und ich Mutterschaftsurlaub geht. Sie geht der Tradition nicht nach und fängt nach der Geburt wieder an zu arbeiten. Sie bekommt Mitte Juni ihr drittes Kind. Wir sind mit ihr nach den Hausaufgabenvorbereitungen lunchen gegangen und danach direkt zur Site gefahren.
Diese Woche gibt es leider nicht viel zu erzählen, da alles sehr entspannt ist, was sehr selten vorkommt. Ich glaube es liegt auch daran, dass ich mich jetzt soweit eingelebt habe und weiß, wie der Alltag abläuft und den habe ich euch schon beschrieben.

 

Freitag

Dieser Morgen war ebenfalls sehr entspannt, denn wir mussten nur Eier kaufen und konnten ausschlafen. Dafür haben wir beim Stuffmeeting erfahren, dass wir nächste Woche wieder die Hausmütter ersetzen müssen. Wahrscheinlich war deshalb diese Woche so entspannt.
Am Nachmittag waren wir mit den Kindern aus der Primary School auf einem Schiff, welches um die ganze Welt reist und versucht Kulturen zu verbinden, dem Logos Hope. Da das Auto mit den Kindern im Rushhour steckte haben wir uns Mädchen mit der Sozialarbeiterin die schwanger ist und ihren Kindern und ihrem Bruder hingesetzt, etwas getrunken und geredet. Wir kamen auf das Thema Deutschland und Zululand zu vergleichen. Dieses Thema konnten wir sehr gut an einem Beispiel festhalten. In meiner Region bekommen sehr viele Jugendliche zu ihrem 18. Geburtstag ein Auto geschenkt oder einen Zuschuss zu ihren Ersparnissen. Ich wohne sehr ländlich und daher ist es einfacher und bequemer ein Auto zu haben, da die Busverbindungen nicht immer zu dem Terminplan passen, den man hat. Hier in Zululand ist es ein großer Luxus schon als Erwachsener ein Auto zu haben. Um von einem Ort zum anderen zu kommen, fahren hier Taxibusse rum, die auch nur die Einheimischen benutzen können. In Deutschland leben wir im Durchschnitt in einem großen Luxus, wenn man das Leben hier vergleicht, denn wir können uns sehr viel leisten.
Jetzt zieht man automatisch die Schlussfolgerung, dass wir im Westen uns nur mehr leisten können, da wir weiter entwickelt sind. Aber sind wir wirklich weiter entwickelt? Wir sind vielleicht besser organisiert und haben die Chance auf eine besser Bildung, da sie vom Staat vorgegeben wird. Aber können wir so singen und tanzen wie die Südafrikaner? In diesem Gebiet schlagen sie uns um Längen! Die Menschen hier haben ihre eigene Organisation und ihre eigenen Mittel, die einfach sind, aber sehr effektiv. Es ist wirklich eine Ansichtsansache aus welche Winkel man diese Frage betrachtet.

Auf dem Schiff ist auch eine ganz große Bücherei angelegt, wo man Bücher sehr günstig kaufen kann. Am Ende der Bücherei gab es eine kleine Show für die Kinder mit dem Thema „die 10 Gebote und Moral“. Alle Mitarbeiter verbindet ihr starker Glaube und diesen wollen sie auch den Kindern mitgeben; dass es sich lohnt an etwas zu glauben. Die Kinder hatten sehr viel Spaß auf dem Schiff. Schade war es aber mit den Kindern die ganzen schönen Bücher anzuschauen, aber ihnen sagen zu müssen, dass sie diese nicht kaufen können.

Am Abend wurden wir zu einem Braai eingeladen. Es sind viele Kulturen aufeinander getroffen, Afrikaans, Deutsche, Sambia, Welsche. Es war wirklich sehr interessant die typischen Ländersitten zu vergleichen und mehr über die anderen Kulturen zu erfahren.

 

Samstag

Diesen Morgen konnten wir auch ausschlafen. Wir dachten es wird ein wunderschöner, problemloser Tag. Jedoch hatten wir plötzlich kein Wasser mehr. Ich stand unter der Dusche und plötzlich kam kein Wasser mehr aus dem Hahn. Zum Glück hatte ich meine Haare noch nicht einshampooniert. Das Wasser im ganzen Bad lief nicht mehr. Wir haben in der Küche zur Sicherheit Wasserflaschen abgefüllt, da wir nicht wussten, ob das Wasser wegen der Dürre abgedreht wurde oder irgendwo ein Wasserrohrbruch war. Jedoch haben wir nur noch drei Flaschen abgefüllt bekommen. Abends sind wir gemeinsam weg gegangen. Als wir um Mitternacht nach Hause kamen, hatten wir wieder Wasser. Wir dachten es sei irgendwo nur ein Rohrbruch gewesen, denn Tage zuvor hat das Wasser sehr erdig geschmeckt. Doch dann kam der nächste Tag.

 

Sonntag

Wie jeden Sonntag sind wir wieder in die Kirche gegangen. Davor und danach hatten wir Wasser. Um 14 Uhr wurde der Druck immer geringer und irgendwann hatten wir wieder kein Wasser, da auch das Wasser aus den Leitungen aufgebraucht war. Schließlich haben wir uns auf der Homepage von Zululand erkundet, ob es irgendwelche Neuigkeiten gibt. Jedoch konnten wir keine aktuellen Informationen finden. Es ist schon ein komisches Gefühl plötzlich kein Wasser mehr zu haben, was vorher selbstverständlich war. Abends mussten wir das kochen komplett umstellen und auch die Badbenutzung musste eingeschränkt werden. Normalerweise putzen wir immer jedes Wochenende, doch das ging auch nicht. Der ganze Alltag musste komplett umgestellt werden. Obwohl die Wasserversorgung erst seit zwei Tagen problematisch ist, fühlen wir uns hilflos. Wenn man sich jetzt vorstellt, dass einige Häuser in der rural area gar kein fließendes Wasser haben oder auch die Menschen auf der Site, macht man sich schon Gedanken wie wertvoll Wasser ist. Denn diese Menschen sind auf den Regen angewiesen, der sich in den Wassertanks sammelt. Auf der Site ist die Wasserversorgung auch schon an der Grenze. Wir können ihnen zum Glück Wasser aus der Stadt mitbringen, aber das ist ja auch keine Lösung auf Dauer. Denn es gibt schließlich auch Zeiträume, wo keine Freiwilligen da sind und schließlich möchte sie auch irgendwann für sich selbst verantwortlich sein.

 

Fazit:

Wasser ist wirklich eine sehr wertvolle Ressource, die wir wirklich schätzen und sparsam einschätzen müssen!