Nachtrag:
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Das Bild von Quapelani
Montag

Montage sind eben Montage. Morgens sind wir in die Schule gefahren, mittags auf die Site und abends haben wir gemeinsam gekocht.

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Neema

Dienstag

Der Dienstag nahm seinen gleichen Ablauf. Jedoch waren die Tage sehr angenehm, da die Sonne richtig schön geschienen hat und man mittlerweile merkt, dass die Kinder einen aufgenommen haben. Sie kommen offen auf dich zu, machen mit dir Witze und kennen deinen Namen. Da die Kinder daran gewöhnt sind, dass die Volunteers immer wechseln, bauen sie zu einem nicht immer so eine enge Beziehung auf, wie man es sich vorstellt. Der Abschiedsschmerz, wenn man wieder geht, ist bei den Volunteers meistens größer als bei den Kindern.
Jedoch ist es wirklich schön und muntert einen richtig auf, wenn gerade die jüngeren Kinder auf dich zugestürmt kommen und dich umarmen wollen und anlachen. Die Warmherzigkeit ist unbeschreiblich.

 

Mittwoch

Nach zwei wunderbaren Sonnentagen hat der Regen eingesetzt. Wenn man in Südafrika von Regen spricht, dann ist es meistens richtiger Platzregen für mehrere Stunden. Das Abwassersystem ist wirklich sehr schlecht ausgebaut, aber auf so große Mengen Wasser ist es erst recht nicht vorbereitet. Wir Mädels waren gerade beim großen Einkauf als der Regen anfing. Rebecca und ich standen mit zwei Einkaufswagen am Eingang und haben überlegt, ob wir wirklich raus gehen sollen. Da es nicht danach aussah, dass der Regen in nächster Zeit weniger wird, haben wir uns angeschaut drei runter gezählt und sind raus gelaufen. Die Menschen, die am Eingang gewartet haben, haben nur gelacht. Zum Glück stand unser Auto direkt am Eingang. Zwei Parkguides haben uns geholfen die Einkäufe auf die Ladefläche aufzuladen. Die Parkguides sind wirklich praktisch. Leider hatten wir kein Geld dabei, aber wir haben ihnen gesagt, dass sie nächste Woche mehr bekommen.
Als wir im Auto saßen dachten wir, jetzt können wir schnell nach Hause fahren. Jedoch haben wir nicht mit der ganzen Wassermasse gerechnet. Es hat jetzt schon 15 Minuten geregnet und auf den Straßen haben sich schon Seen gebildet. Das Wasser lief die Straßen wie ein Fluss hinunter. Es war wirklich eine spannende Frage, ob wir heil daheim ankommen. Zum Glück sind wir dies!
Daheim angekommen mussten wir die Einkäufe von der Ladefläche ins Haus tragen. Wir waren ja vorher schon nass, aber nach den 5 Minuten waren wir komplett durchgenässt, als ob wir unter einer Dusche standen-ungelogen!
Nun stand die Frage offen, ob wir überhaupt auf die Site raus fahren können. Wir mussten raus fahren, da wir die Lebensmittel für das Abendessen bei uns hatten. Die Fahrt zur Site war wirklich sehr spannend. An einzelnen Stellen standen die Autoreifen bis zu ¾ unter Wasser und in Matsch. Das Auto hat getanzt. Da es nicht aufhörte zu regnen haben wir beschlossen nach dem abladen und 30 Minuten Hausaufgaben machen, wieder nach Hause zu fahren.
Der Tag war wirklich lustig.

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Donnerstag

Da der Regen über Nacht sich weiter ausgetobt hat, konnten wir nicht raus auf die Site fahren. Die Kinder sind auch nicht in die Schule gegangen, da es unmöglich war über die Wege zu nutzen. Daher hatten wir nach der Hausaufgabenvorbereitung Freizeit und haben den Tag für Spiele und die Vorbereitung der Abschiedsgeschenke genutzt.
Abends waren Rebecca und ich bei Emily zum Abendessen eingeladen. Sie hat für uns typisch afrikaans gekocht. Mittlerweile merke ich, dass meine Schüchternheit englisch zu sprechen weniger wird und ich mich mehr traue Fragen zu stellen und Geschichten zu erzählen. Da ich hier auch angefangen habe englische Bücher zu lesen, verstehe ich viel mehr. Zu Beginn hätte ich es nie gedacht ganze Konversationen auf englisch zu führen, doch Übung macht den Meister und man muss sich einfach trauen. Die Menschen helfen dir dich zu verbessern.

 

Freitag

Die Sonne schien und alle waren gut gelaunt. Perfekte Voraussetzungen, um mit den Kindern ihren Geburtstag zu feiern und einen Spieletag zu machen.
Dieses mal gab es Chickenburger und Hot Cross Buns. Leider war nur die Hälfte der Kinder anwesend, da die großen im Science Club waren.
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Essenvorbereitung

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Geburtstagsfeier

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..vor dem Ansturm

Nach dem Essen haben wir mit den Spielen angefangen. Wir wollten mit ihnen das neue Schwungtuch ausprobieren. Rebecca übernahm die Leitung und hat den Kindern die Grundprinzipien erklärt. Die Kinder haben sofort Spaß gehabt und waren voller Euphorie das Tuch zu bewegen. Nach und nach hat Rebecca ihnen weitere Spielvarianten erklärt, wie; einen Ball auf dem Tuch halten, dass nur Kinder mit einem bestimmten Merkmal unter dem Tuch durchlaufen dürfen, dass alle Kinder das Tuch hoch werfen und dann sich schnell unter das Tuch setzen und Katz und Maus. Zu Beginn haben alle Spiele sehr gut funktioniert, doch nach einiger Zeit wurden sie zu übermütig und wild, wie Kinder eben so sind und haben nicht mehr nach den Spielregeln gespielt. Als die Mahnungen sich angehäuft haben, haben wir das Spiel abgebrochen, damit sie lernen nach den Spielregeln zu spielen.
Danach haben wir mit der Gruppe Kindern, die sich benommen haben, andere Spiele gespielt. Es ist immer wieder lustig zu sehen, was für einen Gewinnergeist sie bei Spielen entwickeln und versuchen mit allen Mitteln zu gewinnen.
Da wir nur noch wenige Wochen hier haben, hat Franka ihre Kamera mitgenommen und wir haben sehr viele Bilder gemacht. Am Ende unserer Zeit wollen wir jedem Kind eine Collage mit gemeinsamen Bildern schenken.
Direkt nach der Site sind Franka, Johanna und ich mit John zur Solid Ground (die Freikirche) gefahren, da John eine Band für einen Lobpreisabend aufbauen möchte. Er hat uns gefragt, ob wir mitspielen wollen und wir haben natürlich zugestimmt. Bevor wir angefangen haben zu spielen, hat John uns seine Idee vorgestellt. Er meinte, dass ihm die Kommunikation und das Miteinander an erster Stelle stehen. Wenn jemand gerne ein Lied spielen möchte oder gewisse Sachen mit einbringen möchte, soll er es äußern. Er möchte nicht, dass der Lobpreisabend komplett durchgeplant ist, sondern von seinen eigenen Gefühlen geleitet wird. Daher gibt es auch keine richtigen Noten für die Band, sondern nur gemeinsame Akkorde. Der Rest wird improvisiert und von seinem Herzen geleitet. Die Probe war sehr lustig und auch chaotisch, dennoch haben wir auch einiges geschafft. Ich bin sehr gespannt wie sich dieses Projekt weiter entwickelt.
Nach der Probe sind wir wieder zu einem Braai gegangen, zu dem wir eingeladen wurden. Phil wollte uns Freunde aus Johannesburg vorstellen. Es ist wirklich immer wieder schön neue Leute kennen zu lernen und ihre Geschichten zu hören, vor allem da sie immer direkt sehr offen und freundlich sind. Ich persönlich merke, dass ich durch solche Abende immer offener werde Englisch zu sprechen und auch meine Aussprache immer besser wird. Besonders merke ich, dass ich mir immer weniger Gedanken mache alles richtig auszusprechen, sondern einfach rede, da für die meisten Menschen hier Englisch auch ihre Zweitsprache ist.

Unser Fotoshooting. Die Kinder haben immer Spaß daran fotografiert zu werden und wollen immer so viele Bilder machen wie es geht 🙂

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Franka und Johanna geben einzelnen Kindern Gitarrenunterricht

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Die Älteren kümmern sich immer liebevoll um die Babys der Hausmütter. Eine Lieblingsbeschäftigung ist Haare pflechten.


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In der letzten Unterrichtsstunde im Science Club haben die Älteren Hula Hoop Reifen aus einem Schlauch und Tape selbst gebaut.


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Das Gelände der Site.

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Fußball ist auch für die Jungs auf der Site wichtig. Sie spielen jeden Abend zusammen.

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Die Kinder sind auch mit sehr einfachen Spielzeugen glücklich.
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Die Kinder lieben unsere langen Haare und wollen sie immer frisieren oder spielen mit ihnen.

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Samstag

Eigentlich hätten wir dieses Wochenende eine Freiwillige, die für ein paar Monate hier gewohnt hat, in Ingwavuma besucht. Sie lebt in der richtigen rural area, ohne fließendes Wasser und Infrastruktur. Da es jedoch auf dem Weg dorthin Unruhen, auf Grund von Wassermangel gab und man die Straße nicht passieren konnte, sind wir nach Durban gefahren. Durban ist eine große Stadt mit einem Haupthafen von Südafrika. Es ist eine wunderschöne Stadt! Ich habe mich wie in Klein-Miami gefühlt. Zu erst sind wir auf den Viktoria Market gegangen. Das ist ein großer Markt in einer Halle von indischen Leuten. Durban hat eine große indische Population. Wenn Indien nicht mehr existieren würde, würde man in Durban die nächstgrößere indische Population auffinden.
Von dem Markt waren wir etwas enttäuscht, da wir in auf Grund der Beschreibungen im Reiseführer und im Internet größer und mit vielen Ständen mit frischen Gemüse, Obst, Fisch und Fleisch vorgestellt haben. An den meisten Ständen wurden Gewürze oder Zulu-Sachen verkauft. Die Sachen waren so günstig, dass wir alle Geschenke für Deutschland dort gekauft haben.
Anschließend sind wir die Strandpromenade entlang gelaufen. Ich denke die Bilder sprechen für sich.

Viktoria Market:
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Strand
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Rebecca und ich

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Sonntag

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Young Adults: Wochentagspiel

Bei Young Adults hat mich ein Thema was wir besprochen haben sehr beschäftigt: „es gibt 1000 Gründe Gott dankbar zu sein.“
An diesem Abend ist mir bewusst geworden, dass wir viel zu wenig danke sagen.
Den Menschen, die uns sehr am Herzen liegen, dass sie an unserer Seite sind.
Für Ziele und Augenblicke, die wir geschafft haben und erleben durften.
Und vor allem, für unsere Gesundheit und dass es uns gut geht und wir einen guten Wohlstand haben.
Wir sollten nicht nur den großen, sondern auch den kleinen Dingen danken. Für glückliche Zufälle und Momente, die wir genießen können.
Ich bin unendlich dankbar, dass mir die Chance geboten wurde hier diese Zeit zu erleben! Ich bin dankbar für die Menschen die ich hier kennen lernen durfte, mit denen ich die Zeit verbringe und zusammen wohne und für die ganzen Erlebnisse, die ich hier erleben darf!
Ich bin aber auch den Menschen daheim, die mich unterstützen, an meiner Seite stehen und mich auf meinen ganzen bisherigen Weg begleitet haben, unendlich dankbar!
Besonders danke ich meinen Eltern, ohne die ich viele Ziele und Wege nicht erreicht hätte und die mich immer wieder aufgefangen haben!

 

Fazit:
Wir sollten den Menschen die uns sehr wichtig sind, einfach mal ohne vorausgehendes Ereignis Danke sagen! Ich bin mir ziemlich sicher, dass es sie sehr freuen wird.
Unsere Gefühle gehen viel zu stark im Alltag unter und dadurch vergessen. Besonders die Gefühle der Liebe, Dankbarkeit und Wertschätzung.